Inhalt
Der 10-jährige Tecumseh Sparrow Spivet (Kyle Catlett), genannt T.S., lebt auf einer Farm mit seinem Vater, einem Cowboy, der insektenforschenden Mutter, seiner mit Überzeugung pubertierenden
Schwester und dem draufgängerischen Bruder Layton.
T.S. ist so hochbegabt, dass Gott ihn gelegentlich um Rat fragen könnte.
So hat T.S. z.B. das Perpetuum mobile erfunden. Diese Erfindung bringt ihm auch eine Auszeichnung des Smithsonian Museums in Washington ein. Also beschließt der Knirps, allein in die Hauptstadt
zu reisen ...
Meine Meinung
Die Karte meiner Träume lebt von der Hauptfigur. T.S. bringt die nötige Putzigkeit mit und spielt in Anbetracht seines jugendlichen Alters grandios. Dabei wird der Film dem magischen
Blick des Kindes auf die Welt angeglichen. Das Farmhaus der Spivets wirkt wie im Märchen, die Eltern sind eher Archetypen als realistische Figuren, das Design des Hauses ist durchkomponiert. Dazu
passend ist die Rolle der Mutter mit Helena Bonham Carter besetzt, bei der ein wenig Magie immer schon in der Gage inbegriffen ist.
Vom Beginn der Reise an mutiert der Film zum Roadmovie. Hübsche Landschaftsaufnahmen wechseln sich nun mit skurrilen Episoden ab, deren Sinn erst später im Kontrast zu den Begebenheiten am Ziel
offenbar wird.
Dort angekommen streift die Geschichte das Genre Roadmovie ab und zeigt sich medienkritisch. Alle Welt will nun von dem hochbegabten Kind profitieren. Die Karte meiner Träume findet auch
hierfür passende Bilder und Symbole.
Am Ende schwächelt der französisch-kanadische Streifen dann doch noch etwas, weil er den Fehler vieler Hollywoodproduktionen nachahmt, einen Seelen-Striptease vor Publikum für einen dramatischen
Höhepunkt zu halten. Ist aber ein menschlicher Tiefpunkt - kann man ja mal verwechseln.
→ Wer einen sehr ruhigen Film aushält, wird mit einem magischen und klug bebilderten Werk belohnt.
Filmtipp: 8/10 Punkte
Hier der Trailer zu Die Karte meiner Träume
Und hier das Buch Die Karte meiner Träume, nach dem der Film gedreht wurde: