Wer A und B sagt, muss auch C sagen. Also mit Anlauf auf den dritten Teil des Lieds von Eis und Feuer geworfen ...
Inhalt
Robb, der neue Herr von Winterfell, führt weiter Krieg gegen die Lennisters. Doch zunehmend verlassen ihn die eigenen Gefolgsleute. Sein Halbbruder Jon begleitet einen 300 Mann starken Zug der
»Schwarzhemden« auf eine Expedition jenseits der Mauer. Noch immer ist das Schicksal seines Onkels und der Ursprung der untoten Bedrohung ungeklärt. Derweil sitzt Halbschwester Sansa als Geisel
im Königsmunder Schloss. Dort ist inzwischen der »Gnom« Tyrion Lennister als neue Hand des Königs eingesetzt worden. Mit der ihm gegebenen Schläue und Hinterfotzigkeit nimmt Tyrion das Machtspiel
mit Geheimdienstchef Varys, Schatzmeister Kleinfinger und Königinmutter Cersei auf, während er zugleich die Stadt vor dem erwarteten Angriff der beiden Baratheonbrüder Stanis und Remy - nunmehr
Könige - schützen muss.
Arya hingegen versucht, aus Königsmund zu flüchten, indem sie sich als Waisenjunge ausgibt, der für die Mauer rekrutiert wurde. Aber in einem vom Krieg entmenschlichten Land gelten Waisenkinder
nurmehr als leichte Beute ...
Meine Meinung
Nach der großen Schlacht am Ende des zweiten Bandes geht es in Der Thron der sieben Königreiche nun ruhiger zu. Aber keinesfalls weniger spannend. Tyrion - ohnehin eine der faszinierendsten
Figuren - bekommt hier mehr Raum. Und damit verschiebt sich der Schwerpunkt zu den Intrigen im unmittelbaren Umfeld des Eisernen Throns.
Andere Handlungsstränge werden hingegen eher etwas stiefmütterlich behandelt. Bran will seine bereits im ersten Band angedeutete prophetische Gabe immer noch nicht anerkennen. Daenerys fehlt
immer noch bzw. schon wieder das Heer für die Rückeroberung der Krone.
Und die Flut der Namen wird stetig größer. Während sich einem die wichtigsten Charaktere natürlich so weit eingebrannt haben, dass man ihrer Herr wird, bevölkern gefühlte Milliarden von
Nebenfiguren den Thron der sieben Königreiche. Allein das Personenregister am Ende des Buches umfasst 35 Seiten!
Als relativ neue Hauptfigur mit eigener Erzählperspektive verfolgen wir Theon Graufreud, der in seine Heimat zurückkehrt. Dabei entpuppt er sich als genau der Arsch, den Catelyn im letzten Band
bereits menschenkundig in ihm gesehen hatte.
Das Spiel der Throne ist durch die gestiegene Menge der Thronansprüche unübersichtlicher geworden: Kindkönig Joffrey, des verstorbenen Königs Brüder Stannis und Remy, König des Nordens von
eigenen Gnaden Robb und Thronerbin Daenerys.
Mit der wachsenden Zahl der Akteure vervielfacht sich natürlich auch die Menge der möglichen Bündnisse und überraschenden Wendungen. Von beidem macht der Autor Gebrauch.
Zugleich wächst langsam das Potential der fantastischen Elemente. Zu Daenerys´ Drachen und den Schrecken jenseits der Mauer tritt nun die geheimnisvolle »Rote Frau«, Priesterin eines Feuergottes,
und (scheinbar?) magisch begabt.
Damit werden sowohl viele (nicht alle) der in Band 1 und 2 geweckten Erwartungen erfüllt, als auch neue Impulse gesetzt, die gespannt auf Band 4 machen.
Vergleichbar mit: Teil 1 und 2
→ Der Thron der sieben Königreiche hält das hohe Niveau der ersten Bände. Wer den Namen-Overkill aushält, wird belohnt.
Wertung: 8/10 Punkte
Hier geht es zu den Rezensionen - Das Lied von Eis und Feuer - Band I, Die Herren von Winterfell, und Band II, Das Erbe von Winterfell.