Ein Lied von Eis und Feuer

Die Herren von Winterfell

Die Herren von Winterfell

Rezension

Das Lied von Eis und Feuer, Band I

 

Kein zweites Buch ist mir so oft empfohlen worden wie dieses. Also sagte ich mir: Geh der Sache auf den Grund und schaffe dir ein Lied von Eis und Feuer an! Entweder es ist wirklich lesenswert, oder du bist umzingelt von Menschen mit skandalösem Geschmack ...

 

Zum Inhalt

Erzählt wird zum einen die Geschichte der Herrscher von Winterfell: Eddard Stark, Lord von Winterfell, seiner Frau Lady Catelyn, seiner Töchter Arya und Sansa, sowie seiner Söhne Robb, Jon, Brandon und Rickon.

Die Familie wird jäh auseinandergerissen. König Robert Baratheon ernennt Lord Eddard zu seiner Rechten Hand. Gegen seinen Willen muss der Lord daraufhin mit seinen Töchtern nach Süden an den Königshof reisen, wo er sich alsbald in einem Sumpf aus Intrigen wiederfindet. Doch Stark verzweifelt nicht, sondern macht sich daran, das Geheimnis um den Tod seines Vorgängers zu ergründen.

Brandon - erst sieben Jahre alt - wird mehrfach zur Zielscheibe von Mordanschlägen, hinter denen die Lennisters zu stecken scheinen: die mächtigste Sippe des Reiches.

Lady Catelyn enteilt, um dem Verdacht auf den Grund zu gehen und lässt ihre Söhne allein zurück.

Deren ältester, Robb, muss nun mit vierzehn Jahren das Land regieren, während es Jon gen Norden verschlägt. Er muss an der Mauer Dienst tun, einem urtümlichen Bauwerk zum Schutz der Reichsgrenze gegen grauenhafte Fabelwesen.

Ein weiterer Handlungsstrang verfolgt die Geschichte von Prinz Viserys und seiner Schwester Daenerys, den rechtmäßigen Thronerben des Reiches, die nach der Machtergreifung König Baratheons ins Exil flüchteten. Der Prinz träumt davon, sein Land mit einer gewaltigen Armee von Kriegern zurückzuerobern ...

 

Meine Meinung

Ein Lied von Eis und Feuer erklingt und man leidet zunächst ein wenig unter dem Namen-Overkill. Alle Protagonisten sind mit reichlich Sippschaft gesegnet. Dass sie abwechselnd mit Vorname, Nachname und Rufname angeredet werden, macht die Sache nicht leichter. Und ganz wie in echten Adelshäusern wiederholen sich diverse Namen auch noch von Generation zu Generation. Wo ist Rolf Seelmann-Eggebert, wenn man ihn braucht?

Mit der Zeit lernt man, die wichtigen von den unwichtigen Namen zu trennen. Außer Rickon werden allen Starks, Daenarys und Tyrion aus der Sippe der Lennisters eigene Erzählperspektiven gewidmet, die von Kapitel zu Kapitel wechseln. Der Stil ist schnörkellos und spannend.

George R.R. Martin präsentiert eine sehr sorgfältig ausgearbeitete Hintergrundwelt, in der Fantasy-Elemente sehr sparsam, dafür aber umso atmosphärischer eingesetzt werden. So wie Tolkien in den Sprachen Mittelerdes aufging, stürzt sich Martin mit Leidenschaft auf Stammbäume und Intrigen. Fans von Schwertschwing-Fantasy könnten dabei etwas vermissen. Auch vermisst man noch lebende Drachen - okay, die fiese Königin lasse ich gelten. Dafür kommt auf seine Kosten, wer gut konstruierte Plots mit reichlich Rätseln und bedrohlichem Hintergrund mag. Es gelingt Martin, den Figuren ihre Geheimnisse zu lassen. Bei manchem Intriganten fiebert man mit Genuss, auf wessen Seite er denn nun steht.

Hinzu kommt das gekonnte Spiel mit Zeichen und Prophetien, deren Einlösung am Ende des ersten Bandes allerdings noch aussteht: Der Winter naht, der Schrecken von jenseits der Mauer scheint näher zu rücken, jedes Stark-Kind-Schicksal wird mit einem Schattenwolf verknüpft, Daenarys hingegen hat eine seltsame Beziehung zu Dracheneiern. Es ist also reichlich Stoff für die Folgebände vorhanden. Der erste Teil tröpfelt leider etwas belanglos aus, was dem Umstand geschuldet sein mag, dass hier ein amerikanisches Original in zwei Bände zerhackt wurde.

→ Ein Lied von Eis und Feuer nimmt seinen Anfang - als handwerklich hervorragend gemachte Low-Fantasy mit Suchtfaktor.

Buchtipp: 9/10 Punkte

 

 

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Den zweiten Band der Reihe findest du hier: Das Erbe von Winterfell.



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