Die Filmvorschau zu R.I.P.D. sieht schwer nach einem Man-in-Black-Klon aus. Nichtsdestoweniger sind untote Polizisten auf der Jagd nach Dämonen natürlich ein Muss. Ich plante also ein Date mit
der neuen DVD.
Inhalt
Polizist Nick Walker (Ryan Reynolds) wird im Einsatz von seinem korrupten Kollegen (Kevin Bacon) erschossen. Da er selbst an den verbrecherischen Umtrieben nicht ganz unschuldig war, bleibt ihm
das Paradies verschlossen. Stattdessen kommt er zum R.I.P.D., dem Rest In Peace Department. Hier jagt er gemeinsam mit seinem Partner, dem alten Cowboy Roy Pulsipher (Jeff Bridges), Dämonen. Nick
und Roy kommen dabei einer richtig großen Sache auf die Spur – die natürlich zu Nicks ehemaligem Kollegen führt …
Meine Meinung
Ja, R.I.P.D. ist ein Man-in-Black-Klon, zumindest was das Setting betrifft. Zwei Polizisten, einer cooler als der andere, ein alter Haudegen und ein jüngerer, der noch eingewiesen werden muss,
jagen monströse Wesen mit Spezialwaffen. Die Monster tarnen sich als gewöhnliche Menschen. Das ganze Schema ist wirklich eins zu eins kopiert.
Dabei ist R.I.P.D. eine Comicverfilmung des gleichnamigen Werks von Peter Lenkov.
Die Handlung ist eigenständig und durchaus kurzweilig. Und es ist klar, dass R.I.P.D. nicht die Sorte Film ist, bei der es auf Logik ankommt.
Schwerer wiegt da schon, dass die Bösen recht einfallslos animiert sind. Vom optischen Einfallsreichtum des Comics ist da nichts zu sehen. Manches, was uns als Dämon präsentiert wird, könnte auch
der Sohn einer Punkerin und eines Gruftis sein.
Ein Höllengeschöpf zum Beispiel ist einfach nur ein sehr dicker Mann. Aus unerfindlichen Gründen muss der aber aus dem Computer kommen und sieht dabei so unecht aus, dass man sich stellenweise in
einem Disney-Film wähnt.
Ein Ärgernis ist ebenso die Synchronstimme von Jeff Bridges. Der Cowboy nuschelt sich durch den kompletten Streifen. Man ist versucht, ihn nach Buchstaben zu bezahlen – man könnte das Honorar um
30% kürzen.
Trotz allem ist R.I.P.D. recht kurzweilig. Neben geschmacklichen Entgleisungen („Wir wetten. Der Gewinner darf dem anderen ins Gesicht schießen“), gibt es auch gute Gags. Sehr urig sind zum
Beispiel die Tarnidentitäten der Cops: ein alter Chinese und eine blonde Schönheit. Das Aussehen und die Kombination der beiden verraten Gefühl für Komik, das über manche Schwäche des Films
hinwegtröstet.
Vergleichbar mit: Man in Black (Setting)
--> Ein abgegucktes Konzept und bescheidene Monster vermögen dank Humor doch noch zu unterhalten.
Wertung: 6/10 Punkte